Abschied von Heide

Liebe Karnevalisten und Guggemusiker,

wir bedauern es sehr euch mitteilen zu müssen, dass unsere liebe Heidemarie Bingöl nach langer Krankheit am 26.04.2021 verstorben ist.Heidemarie wurde am 05.12.1951 in Südberlin geboren und wuchs mit vier jüngeren Geschwistern auf.

Sie machte eine Lehre zur Schirmfachnäherin und arbeitete später bei UKF als Monteurin, wo sie Universal-Kugellager herstellte.Sie war zweimal verheiratet und -wie sie immer betont hat- glücklich geschieden. Sie hinterlässt ihre beiden Töchter Susanne und Ines sowie drei Enkel und einen Urenkel.

Seit 1992 schlug ihr Herz für den Karneval. Anfangs noch bei der Rheinischen Karnevalsgesellschaft zu Berlin und der Narrengilde Berlin, wechselten ihre Tochter Ines und sie 2009 zu unserem Verein. Ihre Liebe zur Musik wurde durch die Flotten Noten geweckt, wo Heide Trompete spielte. Bei den Spreeschepperern schwang sie dann den Schellenring und war immer gut gelaunt dabei.

Mit Heide wurde es nie langweilig, sie sorgte immer für Spaß und Unterhaltung. Auch in großen Menschenmengen war unser „Häuptling pfeifende Lunge“ nie zu überhören und sorgte ein ums andere Mal für stimmungsvolle Effekte.

Mit ihrer Schellenschwester Wally bildete sie ein unzertrennliches Gespann, und ihre spitze Zunge bekam der eine oder andere zu spüren.

Ihr Temperament stellte sie immer wieder unter Beweis, wenn sie zum Beispiel mit dem Flughafenpersonal diskutierte, weil sie es nicht einsah, dass sie keine 20 Feuerzeuge mit ins Flugzeug nehmen durfte.

Gleichzeitig war sie ein herzensguter Mensch, mit dem man feiern und Pferde stehlen konnte.

Für jeden Unsinn und Spaß war sie zu haben, am liebsten gemeinsam mit ihrer Tochter Ines.Gemeinsam mit dem Verein erlebte Heidemarie viele große und kleine Auftritte, Proben, Vereinsfahrten und Ausflüge. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, und aus fremden Menschen wurden Freunde und Familie.

Neben der Guggemusik schlug ihr Herz auch für die Bee Gees, vor allem für Robin Gibb. Wenn wir aber die „Märkische Heide“ anstimmten, konnten wir mit ihrem heftigen Protest rechnen.

Im Frühjahr 2017 änderte sich Heides Gesundheitszustand durch einen Schlaganfall rapide. Durch eine verschleppte Lungenentzündung 2019 nahm ihr Gesundheitszustand binnen weniger Wochen einen kritischen Verlauf. Es folgten unzählige Krankenhausaufenthalte mit künstlichem Koma und Beatmung. Auch die Rehamaßnahmen schlugen nicht wie gewünscht an und so kam es, dass 2020 ihre Wohnung aufgelöst werden musste und Heidemarie in eine Beatmungs-Wohngemeinschaft gezogen ist. Stets liebevoll umsorgt von ihren Töchtern und ihren Freunden konnte sie hier ihre letzte Zeit bis zu ihrem Ableben verbringen.

Wir trauern nun um Heidemarie Bingöl, liebevolle Mutter, gutherzige Großmutter, humorvolle Freundin und verrückte Musikerin. Wir hatten viel Spaß gemeinsam und werden immer gern an Heide und unsere gemeinsame Zeit zurückdenken.

Danke, dass du da warst!